Multplikatorenfortbildung der Regierung von Unterfranken
an der Musikakademie Hammelburg, 9.11. bis 11.11.2022
Programm
Ein Bericht von Peter Reiß
Ankunft & Warm-Up
Nach langjähriger Herbstfortbildung in Bad Königshofen fand die diesjährige Theaterfortbildung an einem neuen Ort statt. In der Musikakademie in Hammelburg wurden wir freundlich empfangen und fanden einen wunderschönen Saal vor. Den werden wir sicher in den folgenden Jahren noch richtig kreativ nutzen und bespielen können. Wie gewohnt stiegen wir nach einer kurzen Vorstellungsrunde schnell ins Spielen ein. So ließ das Warm Up nicht lange auf sich warten. Dominik brachte uns mit neuen Ideen und tollen Variationen in Bewegung und Stimmung. Ein gelungener Einstieg mit vielen Lach-Momenten. Vor dem Mittagessen folgten die Berichte aus den Schulamtsbezirken, bei denen sich zeigte, dass es nur wenige Theater-AGs gibt, aber doch einige Projekte umgesetzt werden. Dafür werden kreative, vom Lehrplan geforderte Lösungen gefunden, so zum Beispiel die Einbindung von Theater in Musik und Deutsch, sowie die Nutzung der dritten Religionsstunde. Unter anderem werden auch externe Partner (z.B. Daniela Scheuren, Dominik Blank) für Projekte gewonnen.
Nach langjähriger Herbstfortbildung in Bad Königshofen fand die diesjährige Theaterfortbildung an einem neuen Ort statt. In der Musikakademie in Hammelburg wurden wir freundlich empfangen und fanden einen wunderschönen Saal vor. Den werden wir sicher in den folgenden Jahren noch richtig kreativ nutzen und bespielen können. Wie gewohnt stiegen wir nach einer kurzen Vorstellungsrunde schnell ins Spielen ein. So ließ das Warm Up nicht lange auf sich warten. Dominik brachte uns mit neuen Ideen und tollen Variationen in Bewegung und Stimmung. Ein gelungener Einstieg mit vielen Lach-Momenten. Vor dem Mittagessen folgten die Berichte aus den Schulamtsbezirken, bei denen sich zeigte, dass es nur wenige Theater-AGs gibt, aber doch einige Projekte umgesetzt werden. Dafür werden kreative, vom Lehrplan geforderte Lösungen gefunden, so zum Beispiel die Einbindung von Theater in Musik und Deutsch, sowie die Nutzung der dritten Religionsstunde. Unter anderem werden auch externe Partner (z.B. Daniela Scheuren, Dominik Blank) für Projekte gewonnen.
Workshop: Dali-Theater
Angeregt durch die interaktive Dali-Theaterbühne im Arp Museum entwickelte Britta ein Dali-Theater. In ihrem Workshop ließ sie uns erleben, wie man über Kunst ein surreales Theaterentwickeln kann. Schon die Warming-Up-Übungen (z.B. „Maus-Elefant-Katze“ oder „Gefühlsorgel“) brachten Körper, Geist und Kreativität voll in Schwung. Kreative, spielbare Geschichten entstanden schließlich angeregt durch Kinder-Kunstwerke. Schon alleine durch die unterschiedliche Reihenfolge in der Anordnung der Bilder entstanden in zwei Kleingruppen völlig unterschiedliche, verrückte Geschichten. Die Zuordnung mitgebrachter Gegenstände ließ zusätzlich ungewöhnliche Verknüpfungen entstehen, sodass am Ende zwei originelle, absurde und witzige Ergebnisse aufgeführt werden konnten.
Angeregt durch die interaktive Dali-Theaterbühne im Arp Museum entwickelte Britta ein Dali-Theater. In ihrem Workshop ließ sie uns erleben, wie man über Kunst ein surreales Theaterentwickeln kann. Schon die Warming-Up-Übungen (z.B. „Maus-Elefant-Katze“ oder „Gefühlsorgel“) brachten Körper, Geist und Kreativität voll in Schwung. Kreative, spielbare Geschichten entstanden schließlich angeregt durch Kinder-Kunstwerke. Schon alleine durch die unterschiedliche Reihenfolge in der Anordnung der Bilder entstanden in zwei Kleingruppen völlig unterschiedliche, verrückte Geschichten. Die Zuordnung mitgebrachter Gegenstände ließ zusätzlich ungewöhnliche Verknüpfungen entstehen, sodass am Ende zwei originelle, absurde und witzige Ergebnisse aufgeführt werden konnten.
Workshop: Jeux Dramatiques
Ein zweiter Workshop fand parallel statt. Diese Gruppe wurde von Marion an die aus der Schweiz stammenden „Jeux Dramatiques“ herangeführt. Und dafür begaben sie sich zuerst auf Tuchfühlung, bei der durchaus erstaunlich war, wie fein schon die Unterschiede der Stoffe ist, wenn man sie nur blind miteinander vergleicht. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit den Stoffen in Bewegung wurden sie schließlich gezielt als Kostüme und zur Raumgestaltung eingesetzt. Eine effektive Übung dazu ist „Künstler und Kunstwerk“ mit anschließendem „Museumslauf“. Nach der Textbegegnung (Rumpelstilzchen) wurden Rollen mit Tüchern definiert, auch abstrakte (Stroh, Tür...). Dabei stand immer die Frage im Raum: Wer bin ich? Was ist meine Aufgabe? was will ich nicht? Räume wurden durch Tücher definiert (z.B. Lagerfeuerplatz, Stroh-/Goldkammer...) und erst mit der Zeit wurde zusätzlich Sprache hinzugefügt. Am Ende stand sogar eine komplette, beeindruckende Aufführung. Was aber bei den Jeux Dramatiques am Ende noch wichtiger ist: das Nachgespräch, in dem reflektiert wird, was die Darsteller in der Rolle/im Spielerlebt und gefühlt haben.
Vortrag und Workshop: Arbeit mit der Live Cam
Am Abend gab Peter eine Art technische Einführung in den Einsatz der Videotechnik im Theater. Welche Voraussetzungen muss ich schaffen und welche Anschaffungen sind dafür notwendig? Schwerpunkt war dabei nicht das Einblenden vorgefertigter Bilder und Videos, sondern der Einsatz von Live-Bildern. Im Gespräch kamen weitere Ideen zur Umsetzung auf, die im Anschluss auch ausprobiert werden konnten. Der Videoeinsatz öffnete dadurch völlig neue Räume und eine weitere Ebene im Theater. Ziel war es dabei auch immer, die Scheu vor dem Technikeinsatz zu reduzieren und zu motivieren, sich an (für manche) neue Möglichkeiten heranzuwagen.
Ein zweiter Workshop fand parallel statt. Diese Gruppe wurde von Marion an die aus der Schweiz stammenden „Jeux Dramatiques“ herangeführt. Und dafür begaben sie sich zuerst auf Tuchfühlung, bei der durchaus erstaunlich war, wie fein schon die Unterschiede der Stoffe ist, wenn man sie nur blind miteinander vergleicht. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit den Stoffen in Bewegung wurden sie schließlich gezielt als Kostüme und zur Raumgestaltung eingesetzt. Eine effektive Übung dazu ist „Künstler und Kunstwerk“ mit anschließendem „Museumslauf“. Nach der Textbegegnung (Rumpelstilzchen) wurden Rollen mit Tüchern definiert, auch abstrakte (Stroh, Tür...). Dabei stand immer die Frage im Raum: Wer bin ich? Was ist meine Aufgabe? was will ich nicht? Räume wurden durch Tücher definiert (z.B. Lagerfeuerplatz, Stroh-/Goldkammer...) und erst mit der Zeit wurde zusätzlich Sprache hinzugefügt. Am Ende stand sogar eine komplette, beeindruckende Aufführung. Was aber bei den Jeux Dramatiques am Ende noch wichtiger ist: das Nachgespräch, in dem reflektiert wird, was die Darsteller in der Rolle/im Spielerlebt und gefühlt haben.
Vortrag und Workshop: Arbeit mit der Live Cam
Am Abend gab Peter eine Art technische Einführung in den Einsatz der Videotechnik im Theater. Welche Voraussetzungen muss ich schaffen und welche Anschaffungen sind dafür notwendig? Schwerpunkt war dabei nicht das Einblenden vorgefertigter Bilder und Videos, sondern der Einsatz von Live-Bildern. Im Gespräch kamen weitere Ideen zur Umsetzung auf, die im Anschluss auch ausprobiert werden konnten. Der Videoeinsatz öffnete dadurch völlig neue Räume und eine weitere Ebene im Theater. Ziel war es dabei auch immer, die Scheu vor dem Technikeinsatz zu reduzieren und zu motivieren, sich an (für manche) neue Möglichkeiten heranzuwagen.
Workshop: Szenische Umsetzung des Textes „Umsteigebahnhof“
Wie man an epische Kurztexte relativ einfach umsetzten kann, ohne die Tiefe des Textes zu verlieren, dazu leitete uns Karlheinz Frankl mit einem tollen Feingespür für die Gruppe an. Vielseitige Warm-Up-Übungen hatte er für uns im Gepäck, die immer wieder auch nach einer Pause Anwendung fanden. Die Grundlegende Übung zur Orientierung im Text „Umsteigebahnhof“ war allerdings das Zifferblatt. Daraus entstanden sowohl Szenenideen, als auch unterschiedliche Charaktere, mir denen gespielt wurde. Im Verlauf formten sich unterschiedliche Spielideen, die zum Teil miteinander verwoben wurden, teilweise angepasst oder weggelassen. Karlheinz griffdabei nicht nur auf ein großes Methodenrepertoire zurück, sondern ließ uns seine Art erleben, eine Gruppe anzuleiten. Er gab uns einen Einblick, wie man mit Spielgruppen Szenen formen und weiterentwickeln kann. Immer wieder gab es dabei Entscheidungen zu treffen, Ideen zu verändern oder zu verwerfen. Dabei wurde bewusst, welche Folgen diese Entscheidung für den weiteren Verlauf aber vor allem auch für den Charakter der gespielten Figuren hat; wie viele Möglichkeiten es gibt, die Geschichte zu erzählen, wovon keine falsch ist. Am Ende stand natürlich keine fertige Aufführung, aber intensive, beeindruckende Szenen und eine ganz konkrete Idee, an der man noch super hätte weiter arbeiten können.
Zusätzliche Anmerkung: Link zur verwendeten Musik beim Warm-Up:
https://www.monokinibeach.de/systopia/
Workshop: Tanzangebot
Theaterlehrer kennen kein Ende: Selbst wenn sie „feiern“, sind sie voll in ihrem Element. Das zeigte das Tanzangebot von Antje. Mit einem Square Dance und einen Sitztanz ließ sie unsere Theaterherzen höher schlagen und brachte uns nicht nur zum Schwitzen, sondern auch ganz schön zum Lachen. Zwei Dinge, die auch unseren Schulkindern gut tun - und damit sind die Anregungen super in der Schule umsetzbar.
Die Anregungen zu den Tänzen findet man ganz leicht auch noch einmal über YouTube:
Tanzen im Sitzen Radetzkymarsch Choreografie - YouTube - https://www.youtube.com/watch?v=wCbk1UeS3GY
Tanzen Radetzkymarsch - YouTube - https://www.youtube.com/watch?v=cRb7UXQcKhk
Wie man an epische Kurztexte relativ einfach umsetzten kann, ohne die Tiefe des Textes zu verlieren, dazu leitete uns Karlheinz Frankl mit einem tollen Feingespür für die Gruppe an. Vielseitige Warm-Up-Übungen hatte er für uns im Gepäck, die immer wieder auch nach einer Pause Anwendung fanden. Die Grundlegende Übung zur Orientierung im Text „Umsteigebahnhof“ war allerdings das Zifferblatt. Daraus entstanden sowohl Szenenideen, als auch unterschiedliche Charaktere, mir denen gespielt wurde. Im Verlauf formten sich unterschiedliche Spielideen, die zum Teil miteinander verwoben wurden, teilweise angepasst oder weggelassen. Karlheinz griffdabei nicht nur auf ein großes Methodenrepertoire zurück, sondern ließ uns seine Art erleben, eine Gruppe anzuleiten. Er gab uns einen Einblick, wie man mit Spielgruppen Szenen formen und weiterentwickeln kann. Immer wieder gab es dabei Entscheidungen zu treffen, Ideen zu verändern oder zu verwerfen. Dabei wurde bewusst, welche Folgen diese Entscheidung für den weiteren Verlauf aber vor allem auch für den Charakter der gespielten Figuren hat; wie viele Möglichkeiten es gibt, die Geschichte zu erzählen, wovon keine falsch ist. Am Ende stand natürlich keine fertige Aufführung, aber intensive, beeindruckende Szenen und eine ganz konkrete Idee, an der man noch super hätte weiter arbeiten können.
Zusätzliche Anmerkung: Link zur verwendeten Musik beim Warm-Up:
https://www.monokinibeach.de/systopia/
Workshop: Tanzangebot
Theaterlehrer kennen kein Ende: Selbst wenn sie „feiern“, sind sie voll in ihrem Element. Das zeigte das Tanzangebot von Antje. Mit einem Square Dance und einen Sitztanz ließ sie unsere Theaterherzen höher schlagen und brachte uns nicht nur zum Schwitzen, sondern auch ganz schön zum Lachen. Zwei Dinge, die auch unseren Schulkindern gut tun - und damit sind die Anregungen super in der Schule umsetzbar.
Die Anregungen zu den Tänzen findet man ganz leicht auch noch einmal über YouTube:
Tanzen im Sitzen Radetzkymarsch Choreografie - YouTube - https://www.youtube.com/watch?v=wCbk1UeS3GY
Tanzen Radetzkymarsch - YouTube - https://www.youtube.com/watch?v=cRb7UXQcKhk
Workshop: Improvisationstheater
Wie entstehen Geschichten scheinbar aus dem Nichts? Im Improvisationstheater ist das kein Problem, ohne konkrete Textvorlage oder Spielidee eine Geschichte zu finden. Wenn man weiß, wie - und dafür ist Annette unsere Expertin. Durch unterschiedliche Assoziations- und Kooperationsübungen erlebten wir selbst, wie schnell man in eine Geschichte hineinrutscht. Alles um uns herum inspiriert uns. Aber vor allem auch wir selbst. Jeder Spieler macht ein Angebot, das man nutzen kann. Jeder gibt und nimmt. Häufig trat man dabei in Interaktion, aber auch Einzelübungen wurden ausprobiert, wie zum Beispiel die Stegreifrede. Die Kreativität war am Ende so angeregt, dass man sich gewünscht hätte, die Fortbildung würde noch ein paar Tage weitergehen. Trotzdem: ein schönes Ende.
Wie entstehen Geschichten scheinbar aus dem Nichts? Im Improvisationstheater ist das kein Problem, ohne konkrete Textvorlage oder Spielidee eine Geschichte zu finden. Wenn man weiß, wie - und dafür ist Annette unsere Expertin. Durch unterschiedliche Assoziations- und Kooperationsübungen erlebten wir selbst, wie schnell man in eine Geschichte hineinrutscht. Alles um uns herum inspiriert uns. Aber vor allem auch wir selbst. Jeder Spieler macht ein Angebot, das man nutzen kann. Jeder gibt und nimmt. Häufig trat man dabei in Interaktion, aber auch Einzelübungen wurden ausprobiert, wie zum Beispiel die Stegreifrede. Die Kreativität war am Ende so angeregt, dass man sich gewünscht hätte, die Fortbildung würde noch ein paar Tage weitergehen. Trotzdem: ein schönes Ende.