9. Deutsches Kindertheaterfest vom 6.-9.10.2022 in Lübeck
Ein Bericht von Claudia Zenk
Zwei Jahre musste das Festival wegen der Pandemie warten. Jetzt aber war es wieder da und fand unter dem Motto „Ich- Du-Wir“ statt. Es zeigte als einziges bundesweites Treffen Inszenierungen mit Kindern für Kinder. Damit machte es die Vielfalt von Themen, Stoffen und Spielformen des Kindertheaterbereichs öffentlich sichtbar. Aus rund 30 Einsendungen wurden 6 Stücke ausgewählt:
Bis auf die Spielgruppe aus Berlin waren leider keine Schulgruppen dabei.
Besonders an diesem Festival ist sicherlich, dass es immer von zwei Verbänden gemeinsam veranstaltet wird. Der Bereich Kinder-theaterfestival wurde diesmal vom BVTS und die Fachtagung dazu durch den BUT organisiert. Dies ist ohne Zweifel eine große Herausforderung, die eine gute Verständigung benötigt.
Als Besucher der Fachtagung „Das Eigene und das Fremde“ beschäftigte ich mich mit dem speziellen Verhältnis von Kindern und Erwachsenen im künstlerischen Prozess einer Kindertheaterproduktion. Konkret wurde die Rolle des Spielleiters angesprochen und welche Vorteile und Möglichkeiten Kinder als Teil der Jury bei der Auswahl der Stücke hatten. Was idealerweise und realistisch umzusetzen wäre, stand zur Debatte. Zusätzlich gab es praktische Übungen.
Zum Auftakt des Festivals zogen die Spielgruppen begleitet von Stelzenläufern in die Stadt ein und bildeten somit einen grandiosen Auftakt. Die Eröffnung im Stadttheater moderierte Ole Specht, Sänger der Band „Tonbandgerät“ und Juror bei „Dein Song“ (Kika) zusammen mit zwei Jugendlichen. Seine frische, professionelle, den Kindern zugewandte Art, schafften von Anfang bis Ende eine fröhliche Atmosphäre. Der oft lähmende Teil der Festreden wurde durch die kleinen Vorstellungs-Szenen der Spielgruppen aufge-lockert, so dass die Spannung bis zum Schluss auch bei den „Kleinsten“ hielt.
- "Wenn mein Mond deine Sonne wäre", TheaterKids 1, Piccolo Theater, Cottbus
- "Die rätselhafte Buchreise", Spielclub Die „mistriösen“ Kids, LAG Spiel und Theater NRW e.V.
- "Ein Tag aus den Fugen", Kinderclub U12, Theater Baden-Baden
- "Der gestiefelte Kater", Theater-AG „Wir spielen Märchen“, Initiative LUNA-PARK e.V. / Gesundbrunnen Grundschule, Berlin
- "Irgendwas MIT Bienen", KinderClub extra, überzwerg Theater am Kästnerplatz, Saarbrücken
- "Hinter den Mooren 8", Kinderclub, Oldenburgisches Staatstheater
Bis auf die Spielgruppe aus Berlin waren leider keine Schulgruppen dabei.
Besonders an diesem Festival ist sicherlich, dass es immer von zwei Verbänden gemeinsam veranstaltet wird. Der Bereich Kinder-theaterfestival wurde diesmal vom BVTS und die Fachtagung dazu durch den BUT organisiert. Dies ist ohne Zweifel eine große Herausforderung, die eine gute Verständigung benötigt.
Als Besucher der Fachtagung „Das Eigene und das Fremde“ beschäftigte ich mich mit dem speziellen Verhältnis von Kindern und Erwachsenen im künstlerischen Prozess einer Kindertheaterproduktion. Konkret wurde die Rolle des Spielleiters angesprochen und welche Vorteile und Möglichkeiten Kinder als Teil der Jury bei der Auswahl der Stücke hatten. Was idealerweise und realistisch umzusetzen wäre, stand zur Debatte. Zusätzlich gab es praktische Übungen.
Zum Auftakt des Festivals zogen die Spielgruppen begleitet von Stelzenläufern in die Stadt ein und bildeten somit einen grandiosen Auftakt. Die Eröffnung im Stadttheater moderierte Ole Specht, Sänger der Band „Tonbandgerät“ und Juror bei „Dein Song“ (Kika) zusammen mit zwei Jugendlichen. Seine frische, professionelle, den Kindern zugewandte Art, schafften von Anfang bis Ende eine fröhliche Atmosphäre. Der oft lähmende Teil der Festreden wurde durch die kleinen Vorstellungs-Szenen der Spielgruppen aufge-lockert, so dass die Spannung bis zum Schluss auch bei den „Kleinsten“ hielt.
In Form von einem performativen Spiel im open space, genannt „Wald & Talk, wurden wir Fachtagungsteilnehmer täglich zu den Auf-führungen im Stadttheater oder zu den Kammerspielen geleitet. Man erhielt über Funkkopfhörer Musik eingespielt und Anweisungen. Nach diesen Vorgaben bewegte sich die Gruppe tänzerisch gemeinsam durch Lübeck. Das war überaus aktivierend und gemeinschaftsfördernd.
Obwohl man sich in Lockdown-Zeiten viel mit den medialen Möglichkeiten beschäftigt hatte, stand das Spiel mit dem Körper deutlich im Vordergrund. Video Einspielungen waren zwar vorhanden, blieben aber in der Regel ergänzend im Hintergrund. Die Theaterstücke zeigten neben ihrer Vielfalt allesamt chorische Elemente. Für mich war das Stück "Der gestiefelte Kater" aus Berlin, mein persönli-ches Highlight. Die frische fast trashige Umsetzung des Märchens zeigte absolute Präzision und versprühte zugleich enorm viel au-thentische Spielfreude. Einfach ein Genuss!
Das Kindertheaterfest zeigte sich wieder einmal als ein grundsätzlich passendes Festival für die Schularten von PAKS (Grund-, Förder- und Mittelschulen). Sowohl die Unterbringung, das Rahmenprogramm (z.B. Bootsfahrt und Stadtführung), die Stückbesprechungen (Banner im Foyer, Tandem-Gespräche und Schülerzeitung) und die vier Workshops waren optimal auf diese Altersstufe zugeschnitten. Leider war Lübeck aus bayerischer Sicht etwas weit weg und auch der Termin Anfang des Schuljahres schließt nach wie vor für man-che eine Teilnahme aus. Dennoch möchte ich allen Spielleitern Mut machen, sich in zwei Jahren, 2024, beim nächsten Kindertheaterfest in Saarbrücken zu bewerben.
Obwohl man sich in Lockdown-Zeiten viel mit den medialen Möglichkeiten beschäftigt hatte, stand das Spiel mit dem Körper deutlich im Vordergrund. Video Einspielungen waren zwar vorhanden, blieben aber in der Regel ergänzend im Hintergrund. Die Theaterstücke zeigten neben ihrer Vielfalt allesamt chorische Elemente. Für mich war das Stück "Der gestiefelte Kater" aus Berlin, mein persönli-ches Highlight. Die frische fast trashige Umsetzung des Märchens zeigte absolute Präzision und versprühte zugleich enorm viel au-thentische Spielfreude. Einfach ein Genuss!
Das Kindertheaterfest zeigte sich wieder einmal als ein grundsätzlich passendes Festival für die Schularten von PAKS (Grund-, Förder- und Mittelschulen). Sowohl die Unterbringung, das Rahmenprogramm (z.B. Bootsfahrt und Stadtführung), die Stückbesprechungen (Banner im Foyer, Tandem-Gespräche und Schülerzeitung) und die vier Workshops waren optimal auf diese Altersstufe zugeschnitten. Leider war Lübeck aus bayerischer Sicht etwas weit weg und auch der Termin Anfang des Schuljahres schließt nach wie vor für man-che eine Teilnahme aus. Dennoch möchte ich allen Spielleitern Mut machen, sich in zwei Jahren, 2024, beim nächsten Kindertheaterfest in Saarbrücken zu bewerben.
Fotos: Lutz Rössler, Kindertheaterfest