"Wer mit dem Herzen fühlt, sieht klar", SPZ Viechtach NB., Grundschule St. Georgen Ofr.
Verantwortlich: Birgit-Heigl-Venus
Wir haben uns mit drei Gruppen zu den Themenbereichen „fühlen mit dem Herzen“, „fühlen mit allen Sinnen“ und „sehen“ beschäftigt. Im Gespräch entdeckten wir, dass jeder Bereich ganz wichtig für uns Menschen ist, dass jeder Mensch unterschiedlich wahrnimmt und anders empfindet. Trotzdem fanden wir viele Gemeinsamkeiten und entdeckten, dass sich „fühlen und sehen“ gegenseitig brauchen, ergänzen, vertiefen. Wir spielten typische Tätigkeiten rund um den Begriff, gingen in den Gruppen durch unterschiedliche Zugänge an die Bereiche heran. Wir suchten verbindende Symbole, die sich durch den gesamten Film wie ein roter Faden durchziehen. Uns hat das Motto des Festivals zu diesen Wortspielen angesprochen. Dies haben wir in verschiedenen Bildern dargestellt, im Spiel, im Dialog, im Tanz … Wer fühlt, sieht klar!
|
|
RezensionDieser abwechslungsreiche Film der Förderschule Viechtach beschäftigt sich mit Herzensangelegenheiten und findet rund um das Herz ausdrucksstarke Bilder. Das Herzsymbol findet vor allem am Anfang eine reiche Formensprache. Ein Herz aus Körpern gelegt, Herzen mit Fingern geformt, Herzen, die auf Glasscheiben gemalt werden, Herzen aus Holz und aus Plüsch, eine Sonnenbrille in Herzform.
Nach diesen schönen Bildern, in denen die Schüler Herz zeigen, werden einige Redensarten rund um das Herz aufgegriffen und theatral umgesetzt: In den kurzen Szenen „Hand aufs Herz“, „ein Herz und eine Seele“, „das Herz ausschütten“, „du liegst mir am Herzen“ spielen die Kinder mit viel Freude und Konzentration ihre Rollen und sprechen mit deutlicher und klarer Stimme. In kurzen Dialogen wird vieles, was Menschen am Herzen liegt, von der Gruppe angesprochen: So geht es zum Beispiel um das Vertrauensverhältnis in Freundschaften, das Bewahren von Geheimnissen, das sich Beistehen und Trösten in problematischen Lagen. Sie halten in emotionalen Einstellungen fest, dass man klar sieht, wenn man mit seinem Herzen fühlt. Viele Szenen spielen im Freien, in der Natur. Unbeschwert drehen sich die Mädchen im Kreis und legen am Ende die Hand, manche sogar beide Hände aufs Herz. Das Stilmittel der Slow Motion intensiviert diese Szene. In einer nächsten Szene wird sehr empathisch gezeigt, wie ein Kuscheltier zum tröstenden Spielkameraden und damit zur Herzenssache werden kann. Auch die Jungen spielen unbeschwert und ausgelassen auf der Wiese. Die ursprüngliche Aussage wird etwas abgewandelt, jedoch unmissverständlich formuliert: Auch wer die Natur mit dem Herzen wahrnimmt, sieht klar: „Wie schön es hier ist“. Gerne sieht man den Kindern zu, wie sie sich und ihre Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen. In einem dritten Teil geht es um Redewendungen, in denen „sehen“ in unterschiedlichen z.T. auch übertragenen Bedeutungen dargestellt wird. Was bedeutet es, gesehen zu werden, wie sehe ich mich selbst, wie sehen mich die anderen? Wie ist es, wenn jemand anderes für mich sieht. Die kurze Filmszene „Ich sehe was, was du nicht siehst, ist ästhetisch sehr ansprechend gestaltet. Der Zuschauer betrachtet einen Ausschnitt einer Wiese durch ein ovales „Fenster“ in einem Papier. Wunderschöne Bilder entstehen, die einen fokussierten Blick auf Einzelheiten ermöglichen. „Wer mit dem Herzen fühlt, sieht klar“ ist ein unaufgeregter Film der SFZ Viechtach unter der Leitung von Birgit Heigl-Venus, der sich auf die Bildsprache verlässt. In vielen Kurzszenen und Bildern setzen sich die Kinder vielfältig, collagenhaft mit dem Thema auseinander – kindgerecht, auf ihrem Niveau, mit ihrer Sprache und ihren Erfahrungen. Als Zuschauer wünscht man sich an den wichtigen Übergängen eine inhaltliche „Führung“. Nach dem Motto von J.W. Goethe:„ Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll“ nimmt man den Schülern ihre Botschaft ab, denn ihr Herzensanliegen lädt nicht nur zum Nachdenken ein, sondern lässt auch klarer sehen. Susanne Bonora |