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63. Theatertage der bayerischen Gymnasien, 21. bis 24. Juli 2019 in Vaterstetten:

„Leonce“ - Eigenproduktion
Profilkurs Theater Q 11/12
Albert-Einstein-Gymnasium München
unter Leitung von Ingund Schwarz


Foto: Seifert

Im goldenen Käfig gefangen

Bericht von Wolfram Brüninghaus

Der fragmentarische Titel gibt den Hinweis auf die Beschäftigung mit der Lebenssattheit, dem Überdruss, dem Ekel und der Langeweile, die sich in Leonce abbilden und in Lena lediglich ihr idealtypisches Gegengewicht finden würden. Erlösung durch Liebe bleibt aus.

Die Jugendlichen sprechen zu Beginn über ihre Heimat München und das behütete Aufwachsen in einem der wohlhabenderen Viertel der Stadt. Ja, und auch da gibt es das Sich-Herauskämpfen aus Gefangensein in Behütung und Luxus: Sie versuchen, sich verzweifelt aus dem Netz zu befreien, das den Körper in seiner Bewegungsfreiheit hemmt, von Donnergeräuschen begleitet. In großen Projektio-nen bebildern Statussymbole wie Porschewappen, Juwelen und goldene Uhren den Kampfort, bis sie schließlich sich unschlüssig fragen, wer sie denn seien.: „Ich bin Leonce. Bin ich Leonce?“ Macht, Einfluss und Bedeutung werden in Frage gestellt. Ein Mädchen dreht einen großen, durchsichtigen Plastikball, der mit glitzernden Schnipseln gefüllt ist, wie die Kugel einer Wahrsagerin, und provoziert, sich be-züglich des inneren und äußeren Ersheinungsbildes zu hinterfragen. Was tun Menschen? Sie studieren, sie verlieben sich, sie heiraten, sie vernichten, beten, sterben. Und jede Antwort zieht in chorischem Sprechen den einzigen pessimistischen Beweggrund nach sich: „Aus Langeweile!“ Wunderbar breitet sich zu den auf Dauer eintönig einlullenden Einaudi-Klavierklängen ein raumgreifendes Gesamtbild der Langeweile aus. Da ist es nicht weit, sich über Käfige in Diktaturen, aber auch über goldene der negativen Freiheit auszulassen. Ein Schüler verliert die Nerven und trommelt wie entfesselt auf eine an der Rückwand aufgestellte Matratze ein: „Ich will hier raus!“ Weitere Luxusgüter erscheinen an der Projektionswand, und ein Schüler streichelt zärtlich über sie, küsst und liebkost sie. Das beliebte Gedankenspiel „Wenn ich König wäre“ findet prompte Vorschläge, „dann hätte ich goldene Klamotten, dann würde ich essen, so viel ich will, dann gäb's kein Friday for Future, dann hätte ich 500 Millionen Instagram-Follower.“ Auf der Leinwand sehen wir zu, wie geduldig eine Ananas aufgeschnitten wird. In einem Gespräch tauschen sich Antonia und Anton über ihre gegensätzlichen Positionen aus: Luxusleben an erster Stelle noch vor der Familie gegen Verzicht auf Statussymbole, Geld macht glücklich gegen Bahnfahren anstelle von Taxi. Lustig kommt der Autor ins Spiel, der Anlass gab, sich mit Leonce auseinanderzusetzen: „Hast du schon etwas von Büchner gehört?“ „Was? Bücher?“ Dann erfahren wir etwas über Leonce und sein Reich Popo. In einem plötzlichen Befreiungsfuror versuchen alle zu entkommen. Vergeblich. Welch ein Pessimismus steckt in der Feststellung: „Ich bin so jung, und die Welt ist so alt!“ Unterschiedlichste Freiheitsbegriffe werden in einer Videoeinspielung erläutert. An einem langen Band hängen Zettel mit Jahreszahlen. Zu ihnen stellen sich abwechselnd zwei Jugendliche und erzählen jeweils von ihren eigenen Lebensereignissen. Ein Spiel: Es folgen Fragen, ist die Antwort Nein, bitte Augen schließen! Ist die Antwort Ja, bitte Augen offen halten! Fühle ich mich von der Gesellschaft eingeengt? Reichtum steht bei mir an erster Stelle. Ich möchte im Ausland leben. Bin ich unabhängig von der Erwartung der Eltern? Kleider machen Leute. Ich verzichte auf Luxus, um anderen zu helfen. Das Publikum kann mitmachen, aber vor allem mitsehen. Was will eigentlich dieser Leonce? Videostatements zweier Mitwirkender über Herkunft, besondere Lebensereignisse, Kindheitserinnerungen und Lebensplanungen werden abgegeben. Eine absurde Familiensituation wird gespielt und erregt Heiterkeit: Ein Mädchen kommt nach Hause und eröffnet den Eltern, dass es entschieden habe, Jura zu studieren. Die Eltern sind schwer enttäuscht, weil sie Künstlerin als Berufswunsch erwartet hatten. Live hinter der Bühne (nach vorne übertragen) wird die Ananas wild, geradezu gewalttätig zerhackt. Zu wummernder Musik bewegen sich alle irrend im Pulk, in einem Netz gefangen, und das Ergebnis der Fruchtzerteilung wird ihnen entgegengeschleudert mit den Worten: „Ich bin frei!“ Die Gruppe hat sich wohl mit den Umständen arrangiert und abgefunden und gesteht ein, hier sei es doch ganz schön.

In Kleinszenen und Videoeinspielungen wurden biografische Texte, Reflexionen zu Werten, die die Gesellschaft betreffen, aber ganz be-sonders die für die Schulgemeinschaft so bezeichnende Grundsituation eines Lebens gleichsam im goldenen Käfig geboten. Als roter Faden zog sich das Leben von Leonce (ohne Lena) durch die szenische Collage und spiegelte immer wieder das eigene Leben selbst-kritisch, bildstark, ironisch und ehrlich. Helle Farben, vielfach golden, beherrschten die Kleidung, aber auch die Bühnengestaltung bis hin zu den Requisiten. Die Ausleuchtung steigerte sich zu blendender Wirkung. Zumeist waren alle Mitwirkenden ständig auf der Bühne. Waren sie jedoch nicht in Aktion, dann befanden sie sich in langer Weile, obwohl sie nicht aus der Szene getreten waren. Als Regieab-sicht war dies nicht erkennbar.
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