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63. Theatertage der bayerischen Gymnasien, 21. bis 24. Juli 2019 in Vaterstetten:

„Gesellschaft α“ nach „Animal Farm“ von George Orwell
Gymnasium Gars unter Leitung von
Inga Hauser und Stephan Jahn

Foto: Möhler

Auferstanden aus Ruinen

Bericht von Wolfram Brüninghaus

Die Theatergruppe formierte sich neu aus Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 11. Und in dieser Situation lag es auf der Hand, sich zwei Kernbegriffen der Gruppendynamik zuzuwenden, nämlich Macht und Ohnmacht. In der Beschäftigung mit entsprechenden körperlichen Ausdrucksformen und den dabei ausgelösten Gefühlen wurde evident, dass die Grenze zur Gewalt geradezu fließend ist. Vom theatralen Ausgangspunkt einer Stückentwicklung war es dann kein weiter Weg zur geradezu klassischen Vorlage von George Orwells „Animal Farm“. Hier erfolgte dann eine Auseinandersetzung nicht mit der stalinistischen Machtpolitik, sondern allgemein mit Machtmechanismen gespiegelt an den Lebensverhältnissen im Dritten Reich und in den Jahren der DDR-Herrschaft. Die ironische Ver-lagerung auf die Tierwelt unterblieb und schärfte so den Aktualitätsbezug.

In einer ausgedehnten, stummen, bewegten Szene wird einem Mädchen zaghafter, unterwürfiger Gehorsam durch einen Jungen im Le-dermantel abverlangt. Befehlston, mal lockend infam, dann brutal laut lässt eine ganze Gruppe willenlos werden, bis sie zu Boden geht und er befriedigt abgehen kann. Ein großes Bild des Funktionierens schließt sich an: Alle reichen einheitlich graue Bierkästen mit rhyth-misch lautem Aufsetzen weiter. Erschöpfung setzt ein. Ein Opfer bleibt unbeachtet tot auf dem Boden liegen. Aus der Lethargie heraus regt sich weiter Widerstand: „Gerechtigkeit, Freiheit, Veränderung, Zusammenhalt! Keine Macht für Einen, wir müssen uns vereinen!" Der Diktator beginnt erneut seine Machtdemonstration. Doch der Widerstand ist jetzt nicht mehr aufzuhalten. Zwei Anführer an der Spitze üben allerdings auch Macht aus. Die neue Formation wird fotografisch dokumentiert und bejubelt. Sie erlegt sich drei Grundregeln auf: Kein Zwang, nur Willen! Wir sind hui, die sind pfui! Keine Macht für Einen! Ein Kurt-Weill-Song im Marschrhythmus, gesungen von Ernst Busch, begleitet die Gruppe in einem choreografierten Seitenwechsel von hinten nach vorne, von rechts nach links, und in ei-ner langen Polonaise verschwinden alle winkend von der Bühne. Die FDJ-Fröhlichkeit lässt grüßen. Einer der zwei neuen Anführer zählt die Kästen und demonstriert damit seine Kontrolle. Ein Wohnhaus soll gebaut werden. Der Fortschritt soll durch ein Denkmal sichtbar werden. „Was Gemeinschaft braucht, ist etwas, wozu man aufschauen soll.“ Das SED-Parteilied „Sie hat uns alles gegeben. Sonne und Wind. Und sie geizte nie. ... Die Partei, die Partei, die hat immer recht“ bringt Schwung in die Szene. Eigenartigerweise auch ins Publikum. Doch die Ankündigung, ein Denkmal für die Revolution erbauen zu lassen, findet nur mageren Applaus. In hartem Stampfrhythmus entsteht es dennoch und glänzt golden im Scheinwerferlicht. Es ist Nacht, und bei großem Getöse stürzt es ein. Ein Verantwortlicher für die Sabotage wird schnell gefunden, abgeführt und als Volksverräter gebrandmarkt. Aber durch eine Steigerung des Arbeitseinsatzes und der Arbeitsmoral lässt sich ein Haus mit dichtem Dach, großen Fenstern und weiten Räumen bauen. Eine Gemeinschaftsleistung. Der pionierartige Einsatz setzt Glücksgefühle frei, wird er doch durch die Becher-Hymne beschwingt. Die Führung ändert den Baubestand, lässt einen Thron für den Parteivorsitzenden errichten und löst damit breiten Widerspruch aus: „Wollen wir uns das gefallen lassen, wollt ihr so weiterleben? Sie haben viel versprochen und nichts gehalten!“ Der Anfang schließt sich mit diesem Ende zu einem (Teufels-)Kreis.

Das waren 50 Jahre deutsche Geschichte in einer Stunde. Erstaunlich, wie sich aus dem Zusammensein in der Theatergruppe eine Be-arbeitung historischer Ereignisse entwickelte, zugleich bei der Reflexion eigener Verhaltensweisen. Verstärkt durch die musikalische Rahmensetzung entstand ein Stück mit brecht'scher Lehrstückanmutung. Es wurde viel erzählt. Das gelang durch wenige Worte und viel Bewegung. Alle trugen (mit einer Ausnahme zu Beginn) weiße Hemden und Jeans. FDJ-Assoziationen stellten sich ein. Die Namen der Brauereien waren auf den Bierkästen abgeklebt und durch rote Streifen ersetzt, auf denen Gleichheit, Neustart, Freiheit, Wohlstand und ähnlich hehre Begriffe bzw. Phrasen zu lesen waren.
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